Warum wird man Einsiedler? Rettung Einsamkeit … [Neu]
Warum wird man Einsiedler? In unserer modernen westlichen Welt, die durch Hektik und Stress geprägt ist, sind Begriffe wie „Zeitmanagement“ und „Work-Life-Balance“ allgegenwärtig.
Menschen im Hamsterrad der Gesellschaft versuchen ihr Leben bestmöglich zu optimieren: Schneller, höher, weiter!
Dieser Lebensstil fordert Opfer: Noch nie waren die therapeutischen Ambulanzen und psychiatrischen Kliniken derart überlaufen.
Immer mehr Menschen kehren der Selbstoptimierungsgesellschaft den Rücken. Ihr Antrieb ist Selbstbesinnung und die Suche nach dem Sinn ihrer Existenz.
Ob es der Gang ins Schweigekloster, die Flucht in die Religion oder ein „Walkabout“ in Australien ist, Wege – „back to the roots“ – gibt es viele.
Einen davon möchte ich heute näher beleuchten: das Leben als Einsiedler.
Alles, was Du dazu wissen musst, findest Du im folgenden Artikel. Los geht’s!
Warum wird man Einsiedler?
Die Gründe Einsiedler zu werden, sind verschieden. Egal ob Überforderung, „Burn-Out“, Umweltbewusstsein, Autarkie oder generelle Gesellschaftskritik, gemeinsam ist allen der Ausstieg aus dem bisherigen Leben.
Grundtenor ist: Es muss sich etwas verändern, damit es besser werden kann.
Einsiedlertum ist eine Seelenreise
Aus einer Unzufriedenheit heraus erwächst der Drang sich zurückzuziehen, um zu sich selber zu finden. Man könnte das Einsiedlertum auch als Seelenreise beschreiben.
Als Einsiedler bestimmt man den Tagesablauf selber. Die Natur als Rhythmusgeber liefert dafür die natürlichen Impulse.
Nach und nach findet man wieder zu seinem eigenen und natürlichen Rhythmus zurück. Dieser innere Rhythmus bildet die Voraussetzung für inneren Frieden und Zufriedenheit.
Was machen Einsiedler?
Einsiedler sind wahre Minimalisten. Egal ob in der Stadt oder ländlich lebend. Viele Einsiedler schotten sie sich von der Außenwelt ab.
Vielen ist Unabhängigkeit wichtig. Der Anbau des eigenen Obstes und Gemüses, Leben ohne fließend Wasser und Strom, kein Internet und anderen Medien. All diese Dinge helfen dabei, den Fokus nicht zu verlieren.
Einsiedler bringen sich Wissen bei, was ihnen dabei hilft autark zu leben: nähen, waschen, ernten, Nutzung alternativer Energiequellen sowie Regenwassernutzung und Meditation zur inneren Einkehr.
Das Leben eines Einsiedlers bedeutet zu den Wurzeln zurückzukehren, gesellschaftliche Zwänge und Verpflichtungen zu meiden, um mit sich ins Reine kommen zu können.
Da der Mensch ein „Herdentier“ ist und Sozialkontakte für sein Seelenheil benötigt, haben auch Einsiedler Kontakte zur Außenwelt.
Dies ist einfach unumgänglich (Arzt, Lebensmittel, eventuell Job). Jedoch werden diese Kontakte absichtlich minimiert und stellen die Ausnahme dar.
Nur durch die Abwesenheit von äußeren Einflüssen ist es möglich sich zu finden und auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Viele Menschen nutzen das Einsiedlertum, um sich besser zu verstehen, sich annehmen und auch sich „aushalten“ zu können.
Nur ein selbstzufriedener Mensch, der sein Glück nicht in materiellen Dingen sucht, ist geeignet allein zu sein. Einsiedler sind zwar allein, aber nicht einsam.
Das ist ein wesentlicher Unterschied! Sich selbst zu genügen, das ist die entscheidende Herausforderung!
Gibt es Einsiedeleien in Deutschland?
Ja, es gibt Einsiedelein in Deutschland. Klöster haben zum Beispiel im christlichen Abendland Tradition.
Als Einsiedler zu leben ist also keine neumodische Erfindung. Mönche und Nonnen leben dieses spartanische Erimitentum seit dem 6. Jahrhundert.
Um zu testen, ob das entbehrungsreiche Leben für einen selbst vorstellbar ist, hat man die Möglichkeit einige Zeit im Kloster eine Auszeit von der schnelllebigen Gesellschaft zu verbringen.
Aktuell leben durchschnittlich 90 Menschen deutschlandweit als Einsiedler (ausschließlich Klöster).
Leben Einsiedler auch im Wald?
Ja, Einsiedler leben auch im Wald. Ländliche, abgeschiedene Gegenden, wie ein Wald, bieten Einsiedlern die ideale Grundlage, um sich abzuschotten und unabhängig zu leben.
Die Stille und Einsamkeit, die der Wald bietet, ist genau das, wonach Einsiedler suchen.
Außerdem bietet ein Wald eine Menge Vorteile: Holz zum Feuer machen (Wärme, Kochen, Waschen), Grund und Boden zum Bepflanzen (Obst und Gemüse), vielleicht ein Bachlauf für die Wasserversorgung und vor allem keine ungebetenen Gäste!
☘️ Kann man in Deutschland aussteigen? So gehst Du vor [Anleitung] Hier lesen
Was ist ein Eremit?
Das Wort „Eremit“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „unbewohnt/Wüste“. Der Begriff „Eremit“ ist ein Synonym zum deutschen Wort „Einsiedler“.
Der Unterschied zwischen beider Begriffe besteht darin, dass Eremiten in früheren Zeiten Christen waren, also Mönche und Nonnen. Eremiten sind demnach zumeist christlich (insbesondere katholisch) und leben das einfache, entbehrungsreiche Leben aus religiösen Motiven, um Gott zu dienen.
Ein sehr interessanter Artikel: Eremit gesucht
Welche Schwierigkeiten hat man als Einsiedler zu überwinden?
Nur Menschen mit einer stabilen Psyche können der langfristigen „Belastung“ des alleine seins standhalten. Viele Menschen haben diesen Zustand komplett aus ihrem Leben verbannt.
Mediale Dauerbeschallung und die durchgehende Gesellschaft von Familie und Freunden sorgen dafür, nie alleine zu sein. Bloß gut…
Doch plötzlich ist man als Einsiedler mit sich selber konfrontiert. Der Umstand, vor welchen man seit vielen Jahren versucht zu fliehen.
Zweifel und Ängste plagen die Einsiedler. War es der richtige Weg, welchen man gewählt hat? Hätte man nicht doch etwas anderes machen sollen? Hatten die Familie und Freunde doch recht gehabt?
Doch es sind genau diese Probleme, die überwunden werden müssen, damit persönliches Wachstum stattfinden kann. Ohne die quälenden Stunden wäre die Auseinandersetzung mit sich selbst zu einfach.
Es ist der innere Kampf, welcher gewonnen werden muss, damit Weisheit und damit Wissen über sich selbst erlangt werden kann.
Ein weiteres Problem könnte die eigene Familie und enge Freunde sein, welche den eingeschlagenen Weg nicht nachvollziehen können.
Die Idee des Einsiedlers wird für verrückt erklärt und ins Lächerliche gezogen.
Man braucht einen gefestigten Charakter, um den eigenen Weg zu gehen und den ausgetretenen Pfad der Massen zu verlassen.
Für die meisten westlich geprägten Menschen ist materieller Wohlstand die Triebfeder ihres gesamten Handelns.
Leider stellen die meisten Menschen viele zu spät im Leben fest, dass die innere Leere, auch mit prall gefüllten Bankkonto geblieben ist.
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