Marderhunde als Haustiere – Der 100% Guide [Neu] 2019

Marderhunde als Haustiere – Der 100% Guide [Neu] 2019

Marderhunde breiten sich in Deutschland immer mehr aus. Kaninchen, Hühner und kleine Katzen sind nicht mehr sicher, wenn der dreiste Jäger in der Nähe ist.

Wenn der Marderhund in mein Grundstück kommt, warum Ihn dann nicht gleich als Haustier halten?

Ich recherchierte zu diesem spannenden Thema und fand heraus ob man Marderhunde als Haustiere halten darf. Nachdem Du diesen Artikel gelesen hast, bist Du ein Experte für Marderhunde. Versprochen. Los geht´s!

Marderhunde als Haustier
Marderhunde als Haustier!

Darf man Marderhunde als Haustiere halten?

Ja, man darf Marderhunde als Haustiere halten. Da Marderhunde Wildtiere sind, muss man die Haltung jedoch bei der zuständigen Gemeinde anmelden.

Auch die Haltungsvorgaben für Marderhunde, die vom zukünftigen Besitzer zu erfüllen sind, können es in sich haben. Zudem gibt es in Deutschland keine einheitliche Regelung, wie die Tiere zu halten sind – es ist regional unterschiedlich.

Die private Haltung, der mittlerweile einheimisch gewordenen sogenannten „Enoks“ oder auch „Tanuki“, ist immer noch eine absolute Ausnahmeerscheinung.

Update zur Haltung 2019

siehe Wikipedia Eintrag: Der Marderhund als Neozoon

Marderhund als Haustier

Marderhunde sind recht friedliche Gesellen, die sehr anpassungsfähig sind. Ist die erste Scheu einmal abgelegt, werden sie auch handzahm. Eine Außenhaltung empfiehlt sich unbedingt, da Marderhunde nicht zur Stubenreinheit erzogen werden können. Zudem haaren sie mehrmals im Jahr – das möchte man im Haus nicht haben. 

Um eine artgerechte Außenhaltung zu gewährleisten, benötigen sie viel Platz. Hat man ein großes Grundstück und ist handwerklich geschickt, kann man ein Gehege von 30 qm für ein Marderhund-Paar selbst bauen. Da Marderhunde keine guten Kletterer sind, ist eine Gehegebegrenzung von circa 1 Meter ausreichend.

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Marderhunde im Garten. Ihre nächsten Haustiere?

Kann man Marderhunde im Haus als Haustiere halten?

Nein, man kann Marderhunde nicht als Haustiere im Haus halten. Und wahrscheinlich möchte man das auch gar nicht.

Zugegeben, die Marderhunde sind äußerst possierliche (Raub)Tierchen. Das dichte Fell, das hübsche Gesicht mit Bart und Maske sowie die schwarzen Knopfaugen wirken zuckersüß.

Marderhunde gibt es in verschiedenen Fellfärbungen – in weiß sind sie besonders hübsch anzuschauen und auch in privater Haltung angekommen. Doch der erste Eindruck täuscht. Der Urin der wilden Tiere riecht nämlich nicht besonders angenehm. Auch in puncto Stubenreinheit wird man eine herbe Enttäuschung erleben.

Der Fellwechsel der Marderhunde ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. In Massen werfen sie im Frühjahr ihre Haarkleid ab. Welch ein Chaos das im Haus geben könnte, kann man sich nun vorstellen. Da Marderhunde Allesfresser sind, machen sie auch vor kleinen Haustieren wie Kaninchen, Maus, Hamster oder Meerschweinchen nicht Halt. 

Kann man Marderhunde im Garten als Haustiere halten?

Ja, man kann Marderhunde im Garten als Haustiere halten. Je nach regionaler Regelung entspricht das Minimum an Platz, was für Marderhunde benötigt wird, 20 Quadratmeter. Damit beispielsweise Zoos/Tiergärten Marderhunde halten dürfen, müssen sie für zwei Exemplare mindestens 30 Quadratmeter Fläche vorweisen.

Mehr Platz ist natürlich immer gut. In einem Außengehege mit Wetterschutzmöglichkeiten und genügend abwechslungsreichem Futter fühlen sich diese Wildtiere wohl.

Die Unterkunft für Marderhunde sollte derart gestaltet sein, dass sie sich bei Bedarf zurückziehen und verstecken können. Ausgehöhlte Baumstämme, angepflanzte Büsche und kuschelige windgeschützte sowie trockene Schlafgelegenheiten in Hütten- oder Boxenform hier* sind ein absolutes Muss für die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere.

Hält man ein geschlechtsreifes Pärchen ist zudem mit Welpen zu rechnen. Dann müssen den Wildtieren geeignete Wurfboxen hier* zur Verfügung gestellt werden. Außerdem benötigen Marderhunde eine Bademöglichkeit. In der Natur sind sie gute Schwimmer und Jäger zu Wasser. Sie sind dankbar, wenn man ihnen ein Badebecken einrichtet. 

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Marderhunde sind sehr gute Schwimmer!

Haltung von Marderhunden

Können Marderhunde über einen Zaun klettern?

Nein, Marderhunde können nicht über einen (klassischen) Zaun klettern.

Ab einer Höhe von 1 Meter können die Enoks den Zaun nicht überwinden. Aber Vorsicht, das gilt nicht für alle Hindernisse. Marderhunde können zwar nicht springen, jedoch sind sie gute Kletterer – auf den Untergrund kommt es an.

Glatte Zaunflächen überwindet das Wildtier zwar schwerlich, mit einem Wildtierdraht könnte man ihm jedoch genug Angriffsfläche zum Ausbruch aus einem Gehege geben.

Sollte man Draht (egal in welcher Form, z.B. Volieredraht hier*) als Gehegebegrenzung verbauen, muss man mit mind. 1 Meter Höhe rechnen.

Mit ihren kurzen, stumpfen und gebogenen Krallen klettern sie in freier Wildbahn problemlos Bäume hinauf, um z.B. an Früchte zum Fressen zu gelangen (deswegen werden Marderhunde gelegentlich auch als Obstfüchse bezeichnet).

Was trinken Marderhunde?

Wie bei jeder (Wild)Tierhaltung sollten Marderhunde immer ausreichend Frischwasser zur Verfügung haben. Empfehlenswert ist ein täglicher Komplettwechsel des Trinkwassers, um Keimfreiheit gewährleisten und die Gesundheit der Tiere erhalten zu können.

Was frisst der Marderhund?

Marderhunde sind sehr flexibel in ihrer Ernährung. Sie gehören zu den „Omnivoren“, sprich Allesfressern. Draußen in der Natur stehen neben Obst und Nüssen auch Kleintiere fest auf ihrem Speisezettel. Da Marderhunde Raubtiere sind, erbeuten sie Mäuse, Frösche und Schnecken. Insekten werden ebenfalls nicht verschmäht.

Im eigenen Garten gehalten, füttert man neben Beeren, (Trocken)Früchten und Nussvariationen gelegentlich Hühnereier, Fisch und hochwertiges Hundetrockenfutter. Auch Geflügelinnereien haben sich bewährt. Möchte man den Marderhunden eine besondere Freude machen, teilt man seinen Käse mit ihnen.

Bei einem Herbstspaziergang bietet es sich zudem an, Eicheln und Kastanien zu sammeln. Diese stehen fest auf dem Speiseplan der Marderhunde.

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Niedlich sind Marderhunde….

Wo leben Marderhunde in der Natur?

Ursprünglich kommen Marderhund aus Ostasien. Vor allem in der Ukraine und der ehemaligen Sowjetunion wurden in den 30er Jahren die Tanuki gehalten.

Er ist demnach ein Einwanderer. Die Pelztiere, wofür sie auch ursprünglich gezüchtet wurden, wurden ausgesetzt und eingeschleppt. Bekannt ist, dass etwa 9100 Tiere zwischen 1928 und 1950 in die Freiheit entlassen wurden. In den 60er Jahren wurde daraufhin der erste Marderhund in Deutschland gesichtet.

Marderhunde leben in der Natur in Waldgebieten in Gewässernähe. Misch- und Laubwälder mit viel Unterholz wird bevorzugt. Das Unterholz benötigt er, um sich eine trockene Unterkunft in Form von Nestern zu bauen. In sumpfigen Regionen fühlt er sich besonders wohl, da er gern im Wasser Futtertiere erbeutet.

Da Marderhunde jedoch extrem anpassungsfähig sind, findet man sie in Stadtnähe auch gern einmal in der Nähe von Mülldeponien. Ihrer Flexibilität ist es auch zu verdanken, dass sie sich immer weiter in Deutschland vermehren. Am meisten sind die Raubtiere in Ostdeutschland und Niedersachsen verbreitet.

Kann man Marderhunde an der Leine führen?

Ja, Marderhunde kann man an der Leine führen. Wenn man die Möglichkeit hat ein Jungtier aufzuziehen, ist dieses meist zahmer und die Bindung zwischen Mensch und (Wild)Tier enger. Man kann Tieren so allerhand beibringen, somit auch an der Leine hier* wie ein gewöhnlicher Haushund zu laufen.

Wenn man jedoch einen erwachsenen Marderhund aufnimmt und als Haustier hält, darf man nicht erwarten, dass sich dieser wie ein domestizierter Hund verhält. Er wird zwar zutraulich und frisst dem Besitzer bei Gewöhnung auch aus der Hand, er bleibt aber recht wild.

Auch Kunststücke und Gehorsam kann man prinzipiell bei einem Marderhund nicht erwarten. Das Raubtier ist eher ein Tier zum Beobachten und Anschauen als zum Streicheln. 

Sollte man Marderhunde alleine halten?

Nein, man sollte Marderhunde nicht alleine halten. Marderhunde sind keine Einzelgänger. Für eine artgerechte Haltung braucht es ein Pärchen. In der Natur gehen Marderhunde lebenslange monogame Bindungen ein. Als erwachsene Tiere können sie dauerhaft im Familienverband verbleiben. Entscheidet man sich für die Haltung von Marderhunden, sollte man bedenken, eine gute Konstellation auszuwählen.

Ein männliches und ein weibliches Tier vertragen sich zumeist, können aber Nachwuchs zeugen. Möchte man das nicht, muss man eines der Tiere (meist die Männchen, da der operative Eingriff einfacher zu handhaben ist) kastrieren lassen.

Entscheidet man sich für gleichgeschlechtliche Tiere, kann es ab der Geschlechtsreife schwierig werden. Die Gefahr, dass sich die Marderhunde dann nicht mehr verstehen, ist groß. Marderhunde werden in Gefangenschaft bis zu 8 Jahre alt. Bereits vor der Anschaffung sollte man sich darüber bewusst sein, sich über Jahre hinweg täglich um die Tiere kümmern zu müssen.

Verstehen sich Marderhunde mit Hunden und Katzen?

Ja, Marderhunde können sich mit Hunden und Katzen verstehen. Wachsen die Tiere gemeinsam auf, kann ein wunderbares Band zwischen Marderhunden, Katzen und Hunden entstehen. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn Marderhunde geschlechtsreif werden.

Sie können durchaus aggressiv auf Halter und Haustiere wie Hund und Katze reagieren und dabei unangenehme Verletzungen verursachen. Wenn man bedenkt, dass zur natürlichen Beute in der Freiheit auch Kaninchen auf dem Speiseplan stehen, weiß man, um die Kraft von Marderhunden.

Mit ihren spitzen Zähnen und Krallen sind sie nicht zu unterschätzen und können Hunden und Katzen im schlimmsten Fall Verletzungen beibringen.

Woher bekomme ich Marderhunde als Haustiere?

Offizielle Züchter von Marderhunden gibt es nicht. Marderhunde als Haustiere zu halten, ist immer noch absolutes Neuland. Auch beim Durchforsten des Internets wird schnell klar, dass es schwierig wird sich diese (Wild)Tiere anzuschaffen.

Marderhund abzugeben

Empfehlenswert ist es, Anfragen in diversen (Haus)Tierforen zu stellen, ob jemand einen Marderhund abzugeben hat. Auch beim örtlichen Tierarzt nachzufragen, ist ein gangbarer Weg. Falls man das Glück hat eine Auffangstation für Wildtiere in der Nähe zu haben, wird man sicherlich dort gut beraten.

Können Marderhunde bellen?

Nein, Marderhunde können nicht bellen. Zwar gehören Marderhunde familiär gesehen zu den Hunden, ihre Töne, die sie von sich geben, klingen aber gänzlich anders. Sie kläffen, winseln oder heulen, manchmal hört man sie auch schreien. Knurrgeräusche können Marderhunde ebenfalls von sich geben. 

Marderhund Waschbär Unterschied?

Marderhunde und Waschbären sind nachtaktive Tiere. Beide zeichnen sich durch ihr dichtes Fell und possierliches Aussehen aus. Möchte man diese Wildtiere privat halten, gibt es jedoch einige Unterschiede. Während Marderhunde zutraulich werden, bleiben Waschbären häufig lieber unter ihres Gleichen und können ab Geschlechtsreife sogar aggressiv auf den Halter reagieren.

Marderhunde halten zumeist einen kurzen Winterschlaf, Waschbären hingegen ziehen sich lediglich in ihre Schlafhöhlen zur dunklen Jahreszeit zurück, bleiben aber munter. Die Gehegeansprüche sind ebenfalls unterschiedlich. Obwohl die Gehegefläche bei einer empfohlenen Außenhaltung identisch ist, muss man Waschbärenunterkünfte besonders gut sichern.

Waschbären sind durch ihre Fähigkeiten wahre Ausbrecher und nutzen jede Gelegenheit zu flüchten. Da sie sehr gut klettern können und jegliche Hindernisse mit Leichtigkeit überwinden, muss die Gehegebegrenzung unüberwindbar gestaltet werden. Auch der Boden muss besonders gesichert sein: Es empfiehlt sich ein Betonfundament, so dass die Waschbären sich nicht nach draußen graben können. Waschbärenhaltung erfordert in privater Hand demnach mehr Aufwand als eine Marderhundehaltung.

Waschbär Gehege selber bauen – So einfach geht´s!

Gesunde Marderhunde – Was muss man beachten?

Wie bei Hunden und Katzen auch, ist es wichtig einen fähigen Tierarzt vor Ort zu haben, der beratend zur Seite stehen kann.

Marderhunde sind dafür bekannt Staupe und Tollwut bekommen und übertragen zu können. Regelmäßige Impfungen und Entwurmungen sind anzuraten, wenn man Marderhunde als Haustiere in seinem Garten halten möchte.

Neben einer klassischen medizinischen Versorgung, muss man ebenfalls auf die Ernährung der Tiere achten. Niemals sollten gewürzte Essensreste gereicht werden.

Auch wenn Marderhunde Allesfresser sind und die Speisereste gern annehmen und vertilgen, heißt das nicht, dass diese gesundheitlich unbedenklich sind.

Gewürzte Mahlzeiten können schlecht vom Magen der Wildtiere toleriert werden. Im schlimmsten Fall kann diese Form der Fehlernährung zu bleibenden Nierenschäden und einem erhöhten Blutdruck führen.

Auch Katzenfutter ist ungeeignet. Aufgrund des hohen Protein- und Kohlenhydratgehaltes kann es bei Marderhunden zu schmerzhaften Blähungen kommen.

Durchfall ist ebenfalls eine bekannte Folge von Katzenfutter. Außerdem ist durch die erhöhte Menge von Kohlenhydraten bei einer dauerhaften Fütterung von Katzenfutter, mit einer unangemessenen Gewichtszunahme der Wildtiere zu rechnen.

Marderhund im Garten

Marderhunde sind dämmerungs- und nachtaktiv. In der Dunkelheit begeben sie sich auf Nahrungssuche. Obst- und Nussbäume, Insekten und Schnecken dienen ihnen als Grundnahrungsmittel. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass er im Garten auftaucht und sich bedient. Ärgerlich sind seine Spuren, die er hinterlässt. Eine durchwühlte Rasenfläche hat kein Gartenbesitzer gern!

Marderhund Pelz – Wieso ist er so begehrt?

Der Pelz des Marderhundes, auch als Enok bekannt, ist in der Textilindustrie seit Jahrzehnten heiß begehrt. In Pelzfarmen werden die Wildtiere gezüchtet und gehalten, um letztlich als Zierde an einer Kapuze zu enden. Das Fell des Marderhundes ist dicht und weich, was die Industrie zu schätzen weiß. Kauft man im Handel eine Winterjacke mit Fell an der Kapuze, sollte man darauf achten, dass es sich um Kunstfell handelt.

Da in den letzten Jahren Pelz zu tragen immer mehr in Verruf kam, haben sich die Textilproduzenten angepasst: Oft wird nicht deklariert, dass es sich um echtes Fell handelt, sondern um Kunstpelz, damit sich die Kleidung weiterhin verkauft. Ein kritischer Blick und Recherche bevor man sich eine neue Jacke kauft, ist somit unentbehrlich!

Auf der Seite von PETA gibt es noch sehr schöne Fotos von Marderhunden.

Wie kann man Marderhunde aus dem Garten vertreiben?

FAQ

Seit wann gibt es den Marderhund in Deutschland?

Die ersten Marderhunde wurden in den 60 iger Jahren in Deutschland gesichtet. Seit diesem Zeitpunkt sind die Tier vor allem in den östlichen Landesteilen auf dem Vormarsch.

Halten Marderhunde Winterschlaf?

Marderhund halten in Deutschland keinen Winterschlaf. Das Nahrungsangebot ist ausreichend, damit die Tiere auch im Winter überleben können. In seiner asiatischen Heimat, wo die Winter strenger und härter sind, hält der Marderhund aufgrund des begrenzten Nahrungsangebotes Winterschlaf.

Wieviel Welpen werfen Marderhunde?

Im zeitigen Frühjahr werfen weibliche Marderhunde sechs bis neun Junge.

Sind Marderhunde gefährlich für Menschen?

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