Siebenschläfer als Haustier – Darf man das? [2019] Neu

Siebenschläfer als Haustier – Darf man das? [2019] Neu

Siebenschläfer als Haustier. Bei meinen Recherchen zu Siebenschläfern fragte ich mich, ob man die putzigen Tiere auch als Haustier halten könnte? Leider fand ich sehr wenige verlässliche Informationen zu diesem Thema und beschloss, der Sache selber auf den Grund zu gehen.

In diesem Artikel wirst Du alles zur Haltung von Siebenschläfern erfahren. Was musst Du beachten und welche Fehler solltest Du unbedingt vermeiden. Schon in Kürze wirst Du ein Siebenschläferexperte sein. Versprochen. Los geht´s!

Siebenschläfer als Haustier
Siebenschläfer als Haustier!

Inhaltsverzeichnis

Darf man Siebenschläfer als Haustier halten?

Darf man Siebenschläfer als Haustier halten?

Ja, man kann Siebenschläfer als Haustier halten. Da die Wildtiere unter Naturschutz stehen, dürfen Siebenschläfer nicht in der Natur gefangen werden und als Haustier gehalten werden. Möchte man einen Siebenschläfer haben, muss man die Tiere bei einem Züchter erwerben. Sollte man ein verletztes Tier finden, so kann man den Siebenschläfer bei sich aufnehmen und pflegen.

Siebenschläfer als Haustier – Unterkunft und Futter

Unterkunft

Um einen Siebenschläfer artgerecht unterzubringen, benötigt man viel Platz. Je größer der Käfig, desto wohler fühlt sich das Wildtier. Man sollte sich vergegenwärtigen, dass Siebenschläfer nachtaktiv sind und eine Menge Lärm machen.

Der Standort des Käfigs sollte demnach möglichst weit entfernt vom Schlafzimmer sein. Ausgestattet mit ein paar Obstzweigen im Käfig, fühlt sich der kleine Nager gleich doppelt wohl. So kann er seinen Nagetrieb ausleben und seine Zähne abwetzen.

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Futter

Als Futter eignen sich beim Siebenschläfer Früchte, Haferflocken, Nüsse, Eier als auch Wurst. Samen werden ebenfalls bevorzugt. Man kann auch Zweige von Obstbäumen abschneiden, Siebenschläfer knabbern gern an der Rinde. Treiben die Zweige zudem im Frühjahr noch aus, frisst er auch die Triebe und Knospen. Pilze kann man ebenso sammeln und anbieten.

Halten Siebenschläfer Winterschlaf?

Ja, Siebenschläfer halten Winterschlaf. Siebenschläfer fallen ab Oktober bis Mai in den Winterschlaf. Fällt der Betreuungszeitraum in die Winterschlafzeit, sollte der Käfig an einen kühlen und etwas dunkleren Standort gestellt werden. Wichtig ist, dass der Siebenschläfer trocken steht. Nicht alle Kellerräume sind trocken genug, so dass man in den Hausflur ausweichen muss. Wenn der Siebenschläfer im Mai erwacht und gesundet ist, sollte man ihn etwas aufpäppeln und schnellstmöglich wieder auswildern.

Siebenschläfer-Babys

Findet man ein Siebenschläfer-Baby, gestaltet sich die Pflege wesentlich aufwändiger. Da die kleinen Nager sehr schnell auskühlen, brauchen sie Wärme. Am besten setzt man ein gefundenes Jungtier auf eine warme (nicht heiße!) Wärmflasche und trägt es danach am Körper mit sich herum.

Körperkontakt ist überlebenswichtig! Unterkühlung ist ein großes Problem, was zum Tod des Siebenschläfers führen kann. Hat sich der kleine Körper erwärmt, kann man das Siebenschläfer-Baby füttern. Je nach Alter des Tieres wird Aufzuchtmilchpulver und später Babygläschennahrung verwendet.

Da die Aufzucht von Siebenschläfer-Jungtieren enorm zeitaufwändig ist und man viele Fehler machen kann, ist es von Vorteil, sich an eine Wildtierauffangstation zu wenden. Die Wildtiere werden dort hervorragend und vor allem professionell bis zu ihrer Auswilderung versorgt.

Siebenschläfer im Haus

Hat man einen Siebenschläfer im Haus, wird es nicht lange unbemerkt bleiben. Plötzlich verschwinden Vorräte auf mysteriöse Art und Weise, egal ob Haustierfutter (Besonders von Katzenfutter ist er regelrecht angetan.) oder Lebensmittel. Schließlich bedient er sich gern an den ihm zur Verfügung stehenden Speisen. Das kleine Wildtier futtert einfach alles!

Selten bekommt man jedoch den Siebenschläfer im Haus zu Gesicht. Nicht nur, dass er dämmerungs- und nachtaktiv ist, er ist ein schrecklich scheuer Geselle und meidet generell den Menschen. Trotzdem mietet er sich aus Bequemlichkeit gern bei ihm ein.

Siebenschläfer bevorzugen in einem Haus den Dachboden oder Keller. Manchmal mietet er sich auch im Gartenhaus, einem Nistkasten oder in einer Scheune ein. Spätestens zur Nachtruhe wird der Mensch auf ihn aufmerksam. Das kleine und putzige Wildtier kann nämlich einen ohrenbetäubenden Lärm verursachen. Auf Futtersuche ist er schlichtweg unüberhörbar. Oft kommt man auch in den Genuss nächtlicher Nagegeräusche.

Spätestens dann sollten bei Jedem die Alarmglocken klingeln, denn wo genagt wird, entstehen auch Schäden. Besonders im Bereich des Dachbodens frisst er sich durch Dämmung und Dachstuhl, um sich ein gemütliches Lager einzurichten.

Fest steht: Hat sich ein Siebenschläfer einmal eingemietet, lässt er sich schwer vertreiben. Auch der Geruch des Siebenschläfers ist nicht zu unterschätzen. Durch Urin und Kot werden nicht nur dauerhafte Flecken verursacht, es riecht auch unangenehm nach Ammoniak. Wenn man die Anwesenheit von Siebenschläfern auf dem Dachboden feststellt, sollte man umgehen Vergrämungsmaßnahmen einleiten, um kostspielige Schäden am Haus zu vermeiden. Dazu eignen sich diverse Vergrämungsmittel. Super Expel* wird von erfahrenen Schädlingsbekämpfern verwendet und seine Wirksamkeit ist seit vielen Jahren belegt.

Man könnte nun auf die Idee kommen, den Siebenschläfer zu töten. Da er jedoch unter Naturschutz steht, darf er keinesfalls umgebracht werden (Bei der Tötung eines Siebenschläfers drohen empfindliche Geldbußen.). Eine Lebendfalle* hingegen ist erlaubt. Bestückt werden kann die Falle mit Nüssen, Erdnussbutter, Haferflocken oder Trockenfrüchten. Die Köder sollte man jedoch nicht mit der Hand berühren. Der menschliche Geruch könnte den Siebenschläfer abhalten den Köder zu fressen. Es gibt auch schon fertige Lockmittel, welche sehr gut funktionieren.

Bedenken sollte man jedoch, dass die Umsiedlung des mausähnlichen Nagetiers sich als schwierig erweisen kann. Siebenschläfer verfügen über einen sehr guten Orientierungssinn und finden den Weg zurück ins Haus.

Es ist möglich mehrfach denselben Siebenschläfer im Haus zu haben und einzufangen! Deshalb sollte man einen gefangenen Siebenschläfer bis zu 20 km! entfernt vom eigenen Wohnort aussetzen, um vor ihm sicher zu sein.

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Europäischer Siebenschläfer – Haltung

Wer einen europäischen Siebenschläfer privat halten möchte, kommt nicht um einen Züchter herum. Einfach einen wilden Siebenschläfer einzufangen, ist verboten. Zudem benötigt man in Deutschland eine Haltegenehmigung. Eine artgerechte Unterkunft im Garten ist ideal.

Ein Gehege ist flink gebaut, verfügt man über etwas handwerkliches Geschick. Man sollte unbedingt feuerverzinkten, punktgeschweißten Volierendraht* verbauen, dessen Maschengröße nicht mehr als 1 cm beträgt. Schließlich hat der Siebenschläfer in der Natur Fressfeinde wie Marderhunde, Marder, Dachse, Katzen und Co.

Da die kleinen Wildtiere sich tief in die Erde graben können (Für gewöhnlich graben sie in der Natur Erdhöhlen, um zu überwintern.), ist es wichtig, dass der Volierendraht etwa 50 cm in die Tiefe reicht und ins Erdreich integriert wird. Ansonsten buddelt sich der Siebenschläfer einfach aus. Die kleinen Nager sind zudem hervorragende Kletterer. Deswegen bietet es sich an, die Unterkunft mit Ästen und Zweigen auszustatten auf denen sie klettern und nagen können.

Damit er es sich gemütlich machen kann, sollte der Boden des Geheges mit einer ordentlichen Schicht aus Stroh oder Laub bedeckt werden. Auf keinen Fall darf Heu als Untergrund verwandt werden, da Heu Feuchtigkeit annimmt und schimmelt. Dadurch droht das Wildtier zu erkranken. Siebenschläfer schlafen (wie der Name es bereits verrät) sieben Monate im Jahr (etwa September bis Mai).

Um ihm ein artgerechtes Winterquartier zu ermöglichen, sollten Vogelnistkästen und ausgehöhlte Baumstämme zur Verfügung gestellt werden (Schlupflochgröße 6 cm). Auch wenn die Tiere die dunkle Jahreszeit zumeist verschlafen, erwachen sie manches Mal zwischendurch.

Damit der Siebenschläfer sich in solchen Fällen stärken kann, sollte immer ausreichend Futter in Form von Haferflocken, Nüssen, Obst und Gemüse vorhanden sein. Ist der Siebenschläfer einmal krank, bedarf es eines fachkundigen Tierarztes. Bereits vor der Anschaffung sollte man sich in seiner Umgebung informieren, ob ein solcher vorhanden ist.

Siebenschläfer – Geräusche

Die Geräusche, die ein Siebenschläfer nachts verursacht, sind neben Kratzen, Scharren, das Nagen und Trippeln. Untereinander verständigen sie sich mittels eines Zirpens. Wird der Siebenschläfer gestört, rattert er mit seinen Zähnen. Er surrt/knurrt bei Bedrohung (vergleichbar mit dem Summen einer Biene). Auch Quieken, Pfeifen und Piepen setzt er zur Kommunikation ein. 

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Geräusche des Siebenschläfers.

Siebenschläfer im Keller

Siebenschläfer nisten sich gern im Keller ein. Meist bietet ein Keller alte Möbelstücke, Gartengeräte, Lebensmittelvorräte und allerlei Dinge, in denen man sich eine gemütliche Unterkunft einrichten kann. Findet man angeknabberte Möbel oder Stoffe, Kotspuren oder Urinflecken, kann man sich sicher sein, dass sich ein Wildtier eingenistet hat. Dann muss man lediglich noch wissen, um welchen Mitbewohner es sich handelt.

Um den Übeltäter auf die Spur zu kommen, bietet sich der Einsatz einer Wildtierkamera an. Diese wird im Keller postiert und man wartet ganz einfach ab. Bestimmte Modelle haben Infrarotsensoren, welche auch bei absoluter Dunkelheit auslösen und gestochen scharfe Bilder machen. So weiß man innerhalb von kürzester Zeit ganz sicher, wer im Keller sein Unwesen treibt. Die SecaCam Raptor Full HD* Tag- / Nachtsicht hatte ich auf meinem Dachboden im Einsatz. Die Nachtsichtfunktion und die Black LED´s (erzeugen ein Infrarotlicht, welches nicht wahrgenommen wird) macht gestochen scharfe Bilder. So kommen sie jeden ungebetenen Besucher auf die Spur. Die Kamera hat über 300 positive Bewertungen bei Amazon.

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Siebenschläfer im Keller

Siebenschläfer mit einem Radio vertreiben 

Obwohl Siebenschläfer selbst höllischen Lärm bei ihren nächtlichen Streifzügen verursachen, mögen sie selbst die Stille. Lärm gehen sie für gewöhnlich gezielt aus dem Weg. Einem lauten Fernseher, Radio oder Instrumentenlärm können Siebenschläfer rein gar nichts abgewinnen.

Mit einem Radio, welches per Zeitschaltuhr hier* betrieben wird (Nachtstunden), kann man einen Siebenschläfer vertreiben. Das Problem: Sobald dieses Vertreibungsmittel nicht mehr eingesetzt wird, zieht er sehr wahrscheinlich wieder ein. Man sollte mehrere Vergrämungsmaßnahmen kombinieren, um Siebenschläfer aus dem Haus zu vertreiben

Siebenschläfer als Krankheitsüberträger

Siebenschläfer können Krankheiten übertragen. Schon alleinig durch die Tatsache, dass sie Lebensmittel- und Tierfuttervorräte plündern, entsteht das Risiko, dass Mensch und Haustiere erkranken.

Beim Fressen gelangt Speichel, manchmal auch Kotreste und Urin, in die Speisen. Diese Hinterlassenschaften sind imstande krankheitsauslösend zu sein.

Versucht man einen Siebenschläfer zu fangen, kann durch einen Biss, die Wunde mit Speichel verunreinigt werden. Der Siebenschläfer wird sich verteidigen. Deswegen sollte beim Fangen immer an das Tragen von Handschuhen gedacht werden.

Tollwut

Besonders Katzen sind von Siebenschläferbissen bedroht, weil Katzen Siebenschläfer erbeuten. Speichel von Wildtieren kann den gefährlichen Tollwut-Virus übertragen. Wird man gebissen, sollte man nicht zögern einen Arzt aufzusuchen – das gilt für Mensch und Haustier. Die Symptome, die der Tollwut-Virus auslöst, sind zu Beginn unspezifisch. Kopfschmerzen, eine entzündete Wunde, Fieber und Schwäche veranlassen viele Menschen nicht sich medizinische Hilfe zu suchen.

Gerade bei einer Tollwut-Infektion spielt Zeit eine wesentliche Rolle. Je schneller Tier und Mensch aktiv und passiv geimpft werden können, desto wahrscheinlicher ist es, dass man die Krankheit bekämpfen kann. Wird nicht gehandelt, verläuft das Virus unweigerlich tödlich, da die inneren Organe und das Gehirn durch die Viren befallen werden. Die Organe verweigern nach wenigen Tagen ihren Dienst und der Tod tritt ein.

Borreliose

Eine weitere Erkrankung, die durch den Siebenschläfer verursacht werden kann, ist die Borreliose. Siebenschläfer sind oft von Zecken befallen. Gelangen Mensch und Haustier in die Nähe des Wildtieres, sind sie bedroht daran zu erkranken.

Die Borreliose ist eine bakterielle Infektionserkrankung. Geschwollene Lymphknoten, Schwäche, Gelenkschmerzen sowie Hautentzündungen sind typische Symptome der Borreliose. Durch Bluttests kann festgestellt werden, ob man unter dieser Krankheit leidet. Durch die mehrfache Gabe von Antibiotika kann die Borreliose effektiv behandelt werden.

Marder aus dem Auto vertreiben – Nie wieder Marderbiss!

Hantavirus

Auch der Hantavirus kann durch Siebenschläfer verursacht werden. Es genügt ein indirekter Kontakt mit Kot, Speichel und Urin, um sich zu infizieren. Schon alleinig durch Atmen kann der Virus in den menschlichen und tierischen Organismus gelangen.

Durchfall und Magenschmerzen, eine erhöhte Körpertemperatur, Nierenprobleme und Kopfschmerzen sind typisch für diese Virus-Erkrankung. Behandelt werden kann die Erkrankung im klassischen Sinn nicht, nur eine Linderung der Symptome ist möglich. Hantaviren können tödlich sein, deswegen ist ein Gang zum Arzt bei Beschwerden unumgänglich.

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Sind Siebenschläfer gefährlich für Menschen?

Ist der Siebenschläfer vom Aussterben bedroht?

Der Siebenschläfer war in Deutschland eine Zeit lang vom Aussterben bedroht. Mittlerweile hat sich sein Bestand erholt. In anderen europäischen Ländern sieht es jedoch nicht gut für den kleinen Nager aus. Da er in der Natur vorwiegend in Mischwäldern/Laubwäldern mit Totholz siedelt, hat er ein echtes Problem.

Abgestorbene Bäume bieten dem Siebenschläfer Nistplätze. Die meisten Wälder werden heutzutage jedoch durch den Menschen bewirtschaftet und in Folge auch beräumt, so dass ihm der Lebensraum stetig entzogen wird.

Siebenschläfer oder Marder auf dem Dachboden – Was tun?

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